Die Geschichte eines Malerbetriebs

Wilhelm Klein Stuck-Putz-Malerei Darmstadt

1872 hängte ein junger Gewerbelehrer ein Schild mit der Aufschrift "Dekorationsmaler" an seine Tür in der Erbacher Straße 12. Damit nahm eine Darmstädter Erfolgsgeschichte ihren Anfang. Wilhelm Klein begann als einfacher Handwerker. Doch schon 25 Jahre später war er ein angesehener Unternehmer, der für Fürsten, Großbürger und Kirchengemeinden Aufträge "im großen Stile" ausführte. Seine Söhne und Enkel setzten sein Werk fort und machten die Firma Klein zum größten Maler-, Stuck- und Trockenbauunternehmen im Innungsbezirk Rhein-Main. 

Wer waren die Menschen, die das vollbrachten? Und was trieb sie an? Diese Webseite versucht darauf eine Antwort zu geben. Sie erzählt die Geschichte der Firma und der Familie Klein.

Unter Tatkraft werden die Männer und Frauen vorgestellt, die die Geschicke der Firma gelenkt haben. Die Leistungen der Firma Klein, die Bauwerke, die sie ausgestaltet hat und ihr Beitrag zum Wiederaufbau Darmstadts sind unter dem Stichwort Handwerk zu finden. Der Bereich Verbundenheit widmet sich einem Thema, das die gesamte Firmengeschichte durchzieht: Die Verwurzelung der Firma in Darmstadt und die langjährige Verbindung zu ihren Mitarbeitern. In großen Festen drückte sich die Lebensfreude der Familie aus. Doch wurde sie auch vom Schicksal durch Krieg, Tod und Krankheit getroffen.  

Die Zeitreise erzählt die Geschichte der Firma Klein in ihrem chronologischen Ablauf. Und viele interessante Bilder und Dokumente, die dazu einladen, noch tiefer in die Vergangenheit zu tauchen, sind im Archiv zu finden.

Dass diese historische Webseite entstehen konnte, ist im Wesentlichen einer Person zu verdanken: Luisa Haldy, die Urenkelin des Firmengründers Wilhelm Klein. Sie gewährte bereitwillig Einblick in ihr persönliches Leben. Dank ihren Erzählungen und ihres Foto- und Dokumentenarchivs konnte die Geschichte der Firma Wilhelm Klein geschrieben werden.

Ein gemaltes Porträt von Wilhelm Klein.
Fleiß, Tatkraft und Aufstiegswille prägten den Gründer Wilhelm Klein. In der beginnenden Industrialisierung Darmstadts und dem Ausbau ihrer Infrastruktur erkannte er seine Chance.
Sein ältester Sohn Philipp Klein wurde Stuckateur und Bildhauer. Mit seinem künstlerischen Auge und unternehmerischem Geschick machte er die Firma Klein zum größten Auftragnehmer der adligen und großbürgerlichen Gesellschaft Darmstadts.
Das gemalte Porträt von Luise Klein.
Luise Klein, Philipp Klein Ehefrau, war das Herz der Familie und die Seele des Betriebs.
Porträt-Gemälde von Heinrich Klein.
Der jüngere Sohn Wilhelm Kleins, Heinrich Klein, wurde im väterlichen Betrieb zum Maler ausgebildet. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wirkte er als Bauleiter und in der Buchhaltung an der Seite seines Bruders.
Hanns Nothhelfer als junger Mann.
Philipp Klein machte seinen Schwiegersohn Hanns Nothhelfer 1948 zum Teilhaber der Firma Klein. Er lenkte das Unternehmen durch die von Not geprägten Nachkriegsjahre. Im Wirtschaftswunder der 50er Jahre führte er den Betrieb zu einer zweiten Blüte.
Porträt Barbara Nothelfer
Barbara Nothhelfer, einzige Tochter Philipp Kleins, erbte 1962 das Unternehmen nach dem Tod ihres Mannes Hanns Nothhelfer. Sie gab die Firmenleitung in die erfahrenen Hände des Prokuristen Hans Bentz. Bis 1999 leitete sie die Firma.
Die junge Luisa Nothhelfer-Haldy in Öl.
Luisa Haldy, die Tochter Hanns Nothhelfers und Enkelin Philipp Kleins, arbeitete ihr Leben lang bis zum Verkauf des Geschäfts im Betrieb mit. Sie bewahrte das Gedächtnis der Familie und der Firma auf.
Porträt Hanns Michael Haldy
Hanns-Michael Haldy, Ururenkel des Firmengründers Wilhelm Klein, fiel die Aufgabe zu, den Betrieb 2001 zu verkaufen. Eine rund 130jährige Geschichte, in der das Schicksal der Firma und der Familie Klein untrennbar miteinander verwoben war, fand ihren Schlusspunkt.